Die TVöD-Runde 2025 betrifft mehr als 2,7 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Du und deine Kollegen im Gesundheitswesen stehen dabei im Mittelpunkt einer der wichtigsten Tarifverhandlungen der kommenden Jahre.
Die Gewerkschaften ver.di und dbb haben für die Tarifrunde TVöD 2025 klare Forderungen auf den Tisch gelegt: Eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent - mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Darüber hinaus stehen drei zusätzliche freie Tage für alle Beschäftigten sowie die Einführung eines "Meine-Zeit-Kontos" zur Diskussion. Die Verhandlungen starten am 24. Januar 2025 und sollen bis Mitte März zum Abschluss gebracht werden.
Kernforderungen der Tarifrunde TVöD 2025
Die Gewerkschaften haben für die Tarifrunde TVöD 2025 ein umfassendes Forderungspaket geschnürt, das besonders für dich als medizinische Fachkraft bedeutende Verbesserungen vorsieht.
Gehaltserhöhung von 8 Prozent im Detail
Für dich und deine Kollegen im öffentlichen Dienst steht eine deutliche Gehaltserhöhung im Fokus. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent, wobei dir mindestens 350 Euro mehr pro Monat zustehen sollen. Insbesondere für Auszubildende und Praktikanten ist eine Anhebung um 200 Euro monatlich vorgesehen.
Zusätzliche freie Tage und Gewerkschaftsbonus
Darüber hinaus kannst du mit drei zusätzlichen freien Tagen pro Jahr rechnen. Als Gewerkschaftsmitglied profitierst du zusätzlich von einem weiteren freien Tag pro Jahr. Besonders relevant für dich im Gesundheitssektor: Die Gewerkschaften fordern bezahlte Pausen für Beschäftigte in Wechselschichten.
Das neue Meine-Zeit-Konto Konzept
Ein innovatives Element der Forderungen ist das "Meine-Zeit-Konto". Mit diesem Instrument erhältst du mehr Flexibilität bei der Gestaltung deiner Arbeitszeit. Du kannst selbst entscheiden, ob du:
Überstunden inklusive Zuschläge
Teile der Entgelterhöhungen
Zeitzuschläge für besondere Arbeitszeiten
auf dein persönliches Zeitkonto buchst. Diese Zeit kannst du dann für eine Reduzierung deiner wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen nutzen. Außerdem soll ein neuer Tarifvertrag zur Altersteilzeit eingeführt werden, der besonders Beschäftigte in belastenden Berufen berücksichtigt.
Auswirkungen auf verschiedene Berufsgruppen
Die anstehenden Tarifverhandlungen bringen bedeutende Veränderungen für verschiedene Berufsgruppen im öffentlichen Dienst mit sich. Insbesondere für dich als Fachkraft ergeben sich neue Perspektiven.
Pflegepersonal und medizinische Fachkräfte
Für dich im Pflegebereich sind besonders weitreichende Verbesserungen vorgesehen. Als Pflegefachkraft in der Entgeltgruppe P7, Stufe 6, kannst du mit einer Erhöhung von etwa 426 Euro rechnen. Darüber hinaus wird für Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eine bezahlte Pause während der Wechselschicht eingeführt. Angesichts des prognostizierten Mangels von bis zu 690.000 Pflegekräften bis 2049 sind diese Maßnahmen besonders wichtig für deine Zukunft.
Verwaltungsangestellte und technische Dienste
Als Verwaltungsfachangestellter startest du nach der Ausbildung typischerweise in der Entgeltgruppe 5 mit einem Grundgehalt von etwa 2.900 Euro brutto monatlich. Zusätzlich erhältst du Leistungsentgelt, Jahressonderzahlungen und verschiedene Zulagen. Bei entsprechender Qualifikation und Führungsposition kannst du sogar ein Monatsgehalt von bis zu 7.700 Euro erreichen.
Auszubildende und Berufseinsteiger
Für dich als Auszubildender oder Berufseinsteiger sieht der neue Tarifvertrag deutliche Verbesserungen vor. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro monatlich steigen. Außerdem ist eine unbefristete Übernahme nach erfolgreichem Abschluss geplant. Besonders erfreulich: Die höchste prozentuale Erhöhung verzeichnen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger mit rund 22 Prozent.
Wirtschaftlicher Kontext der Forderungen
Die wirtschaftliche Lage spielt eine zentrale Rolle für deine künftigen Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst. Insbesondere die Entwicklung der Kaufkraft beeinflusst die Verhandlungsposition der Gewerkschaften maßgeblich.
Inflationsentwicklung und Kaufkraftverlust
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während die tariflichen Monatsgehälter im öffentlichen Dienst von 2016 bis 2023 um 18,1% gestiegen sind, erhöhten sich die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 22,8%. Darüber hinaus liegen die realen Löhne im TVöD noch immer fast fünf Prozentpunkte unter dem Niveau von 2020. Allerdings hat sich die Inflationsrate zuletzt auf 1,6% abgeschwächt.
Haushaltslage von Bund und Kommunen
Die finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Arbeitgeberseite beziffert die Gesamtkosten der Gewerkschaftsforderungen auf:
Gesamtvolumen: 14,88 Milliarden Euro
Allein drei zusätzliche freie Tage: 2,04 Milliarden Euro
Zudem warnen die Arbeitgeber vor einer Gefährdung der kommunalen Handlungsfähigkeit. Die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen hat sich weiter verschärft, was auch Auswirkungen auf deine Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor haben könnte.
Vergleich mit anderen Branchen
Im Branchenvergleich zeigt sich ein deutlicher Nachholbedarf: Seit 2008 sind die Tarifgehälter in der Metallbranche um fast zehn Prozent stärker gestiegen als im TVöD. Der letzte Tarifabschluss in der Metallindustrie lag bei knapp sechs Prozent. Für dich als Beschäftigter im öffentlichen Dienst bedeutet dies, dass die aktuelle Forderung von acht Prozent durchaus im Kontext der branchenübergreifenden Lohnentwicklung zu sehen ist.
Die Gewerkschaften betonen dabei die volkswirtschaftliche Bedeutung der Tarifverhandlungen: Eine Stärkung deiner Kaufkraft soll auch die Binnennachfrage ankurbeln. Darüber hinaus geht es um die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes bei der Gewinnung von Fachkräften.
Verhandlungsprozess und Zeitplan
Die Tarifverhandlungen für den TVöD 2025 stehen unmittelbar bevor, und als medizinische Fachkraft solltest du den Zeitplan und mögliche Entwicklungen genau im Blick behalten.
Wichtige Termine der TVöD Verhandlungen 2025
Der Verhandlungsprozess beginnt am 24. Januar 2025 in Potsdam mit der ersten Verhandlungsrunde. Zunächst treffen sich die Vertreter der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern zu intensiven Gesprächen. Darüber hinaus sind zwei weitere Verhandlungsrunden geplant:
Die zweite Runde findet am 17. und 18. Februar 2025 statt
Die entscheidende dritte Runde ist für den 14. bis 16. März 2025 angesetzt
Mögliche Streikszenarien
Die Verhandlungen werden voraussichtlich herausfordernd, wie VKA-Präsidentin Karin Welge bereits andeutet. Sie mahnt zur Ruhe und Sachlichkeit, da die Gewerkschaftsforderungen nach ihrer Einschätzung die kommunale Handlungsfähigkeit gefährden könnten. Außerdem spielt der Zeitpunkt der Verhandlungen kurz vor den Neuwahlen eine besondere Rolle.
Erwartete Kompromisslinien
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat bereits signalisiert, dass du dich auf flexiblere Arbeitszeiten einstellen kannst. Die Arbeitgeberseite zeigt sich besonders bei folgenden Punkten gesprächsbereit:
Einrichtung eines Arbeitszeitkontos für mehr Flexibilität
Anpassung der Wochenarbeitszeit
Modernisierung der Arbeitszeitmodelle
Die Ergebnisse der Verhandlungen werden direkte Auswirkungen auf rund 132.000 Tarifbeschäftigte des Bundes und mehr als 2,6 Millionen Beschäftigte der kommunalen Arbeitgeber haben. Darüber hinaus ist eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsvolumens auf Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfänger vorgesehen.
Schlussfolgerung
Die TVöD-Verhandlungen 2025 bedeuten für dich als medizinische Fachkraft spürbare Verbesserungen. Besonders die geforderte Gehaltserhöhung von 8 Prozent sowie die zusätzlichen freien Tage könnten deinen Arbeitsalltag deutlich aufwerten. Das neue Meine-Zeit-Konto bietet dir dabei die Chance, deine Work-Life-Balance nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen für eine erfolgreiche Verhandlungsrunde. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass der Weg bis zum endgültigen Abschluss im März 2025 herausfordernd sein könnte. Gerade für dich im Gesundheitssektor sind die Verbesserungen bei den Schichtzulagen und Pausenregelungen besonders wichtig.
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Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich deine Arbeitsbedingungen konkret verbessern werden. Sicher ist: Die Gewerkschaften setzen sich mit Nachdruck für deine Interessen ein. Bleib also gespannt auf die Entwicklungen der Verhandlungen - sie betreffen deine berufliche Zukunft unmittelbar.
FAQs
Q1. Wie hoch ist die geforderte Gehaltserhöhung für den TVöD 2025? Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Q2. Welche zusätzlichen Verbesserungen werden neben der Gehaltserhöhung gefordert? Es werden drei zusätzliche freie Tage pro Jahr für alle Beschäftigten gefordert, sowie die Einführung eines "Meine-Zeit-Kontos" für mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung.
Q3. Was ist das "Meine-Zeit-Konto" und wie funktioniert es? Das "Meine-Zeit-Konto" ist ein neues Konzept, bei dem Beschäftigte Überstunden, Teile der Entgelterhöhungen oder Zeitzuschläge ansparen können. Diese Zeit kann dann für eine Reduzierung der Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden.
Q4. Wie sieht der Zeitplan für die TVöD-Verhandlungen 2025 aus? Die Verhandlungen starten am 24. Januar 2025. Die zweite Runde ist für den 17. und 18. Februar geplant, und die entscheidende dritte Runde soll vom 14. bis 16. März 2025 stattfinden.
Q5. Welche Auswirkungen haben die Forderungen auf Auszubildende und Berufseinsteiger? Für Auszubildende und Praktikanten ist eine Anhebung der Vergütung um 200 Euro monatlich vorgesehen. Zudem soll eine unbefristete Übernahme nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erfolgen. Berufseinsteiger können mit der höchsten prozentualen Erhöhung von rund 22 Prozent rechnen.
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